
Artà
Authentische mittelalterliche Marktstadt im Nordosten Mallorcas, bekannt für Handwerkskunst, Naturstrände und ruhige Lebensweise. 15 Minuten vom Meer entfernt, umgeben von Bergen und Llevant Natural Park
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Artà: Mittelalterliches Herz im Nordosten – Leben, Ankommen, Wohlfühlen
Artà ist die authentischste Marktstadt im Nordosten Mallorcas: familienfreundlich, naturnah (Llevant-Naturpark, Strände 15 Minuten), mit stabiler Infrastruktur (Schulen, Ärzte, ÖPNV) und lebendiger Handwerks- und Marktkultur – ideal für einen ruhigen, aber gut angebundenen Start auf der Insel.
Die wichtigsten Punkte
- Ruhig & authentisch: Historischer Stadtkern, dienstags großer Wochenmarkt, starke Handwerkstradition.
- Gut angebunden: 1 h nach Palma/Flughafen, 15 Minuten zu Stränden (Cala Ratjada, Colònia de Sant Pere), Busanbindung über MA‑15.
- Familienfreundlich: Schulen, Sportzentrum, medizinisches Zentrum; vielfältige Freizeit (Wandern, Rad, Golf, Meer).
Vergleich: Artà im Kontrast – Authentizität vs. Typischer Badeort
| Kriterium | Artà | Typischer Badeort (z. B. Playa de Muro) |
|---|---|---|
| Atmosphäre | Historisch gewachsen, authentisch, ohne touristische Inszenierung; Zentrum für Künstler und Handwerker. | Zweckorientiert, auf saisonalen Massentourismus ausgelegt, geprägt von Hotelanlagen und internationaler Gastronomie. |
| Naturnähe | Eingebettet in eine hügelige Naturlandschaft, direkter Zugang zum Parc Natural de la Península de Llevant. | Fokus auf den Strand; das Hinterland ist oft stark durch touristische Infrastruktur überbaut. |
| Immobilienpreise | Hohe Nachfrage nach historischen Stadthäusern und Fincas im gehobenen Segment; stabiler Markt. | Überwiegend Apartments und Ferienwohnungen, stark von saisonaler Vermietung und touristischer Nachfrage abhängig. |
| Infrastruktur | Ganzjährige Grundversorgung für eine gewachsene Gemeinschaft; öffentlicher Nahverkehr mit saisonalen Einschränkungen. | Hochfrequente, auf die touristische Saison ausgerichtete Dienstleistungen und Verkehrsverbindungen. |
| Zielgruppe | Kulturbewusste Reisende, Aktivurlauber, Familien und Residenten, die Ruhe und Authentizität suchen. | Sonnen- und Strandurlauber, Pauschalreisende, Familien mit Fokus auf Strand- und Unterhaltungsangebote. |
Einleitung: Artàs Einzigartigkeit im Porträt
Artà, im Nordosten Mallorcas gelegen, ist mehr als nur eine Gemeinde; es ist ein authentisches Refugium, das dem Massentourismus trotzt und seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Als traditionelle Marktstadt, eingebettet in die sanften Hügel der Serres de Llevant, verbindet Artà eine reiche, bis in die Bronzezeit zurückreichende Geschichte mit einer lebendigen Gegenwartskultur. Die geografische Lage, etwa eine Autostunde von Palma entfernt, schafft eine natürliche Distanz zu den touristischen Epizentren und fördert eine Atmosphäre der Ruhe und Individualität.
Die Stadt zeichnet sich durch eine stabile, ganzjährig funktionierende Infrastruktur, eine familienfreundliche Umgebung und eine tiefe Verbundenheit mit der umliegenden Natur aus. Die 25 Kilometer weitgehend unberührte Küste, der angrenzende Naturpark und das traditionelle Handwerk bilden die Säulen einer Lebensqualität, die sowohl Einheimische als auch kulturbewusste Zuzügler und Reisende anzieht. Artà ist somit ein idealer Ort für einen ruhigen, aber bestens angebundenen Start auf der Insel, der das ländliche Mallorca mit kultureller Tiefe vereint.
1. Geografischer Kontext: Lage, Anbindung und Naturraum
Die strategische Lage von Artà im Nordosten Mallorcas ist der Schlüssel zu seinem einzigartigen Charakter. Eingebettet zwischen den Bergen des Massís d'Artà und einer 25 Kilometer langen, weitgehend unberührten Küstenlinie, bleibt der Ort vom Massentourismus verschont. Diese geografische Abschirmung hat es Artà ermöglicht, eine authentische Identität zu bewahren, die tief in der umgebenden Landschaft verwurzelt ist.
1.1. Lage und Erreichbarkeit
Artà liegt rund 60 Kilometer von der Inselhauptstadt Palma entfernt. Die Anreise mit dem Auto vom Flughafen Palma (PMI) über die Hauptverkehrsader Ma-15 dauert in der Regel 60 bis 70 Minuten. Von der nächstgrößeren Stadt Manacor ist Artà in etwa 30 Minuten zu erreichen.
Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird ab Juli 2025 erheblich verbessert, wenn die neue Expressbuslinie 411E den direkten Verkehr ohne Umstieg von Palma aufnimmt. Zusätzlich stellt die reguläre Linie 411 die ganzjährige Verbindung nach Manacor sicher. Es bestehen jedoch saisonale Einschränkungen: Sowohl die Expressverbindung nach Palma (411e) als auch die Linie 325, die Artà mit den Zentren der Nordküste wie Can Picafort und Alcúdia verbindet, werden primär in den Sommermonaten betrieben. Dies unterstreicht die ruhigere, regional orientierte Anbindung außerhalb der Hochsaison.
1.2. Topografie und Naturlandschaft
Die Landschaft um Artà wird vom Massís d'Artà (auch Serra Artana) dominiert, dem höchsten Massiv der östlichen Bergkette Serres de Llevant. Dessen höchster Gipfel ist der Puig Morei mit 561 Metern. Die Vegetation ist typisch mediterran und von menschlicher Kultivierung geprägt: Steineichenwälder wechseln sich mit Olivenhainen sowie Mandel-, Feigen- und Johannisbrotbäumen ab. Eine botanische Besonderheit der Region ist die heimische Zwergpalme (Chamaerops humilis), deren Blätter die Grundlage für das traditionelle Korbflechthandwerk bilden.
1.3. Die Gliederung der Gemeinde
Die Gemeinde Artà besteht aus mehreren Siedlungskernen. Den größten Anteil der Bevölkerung konzentriert der Hauptort Artà selbst. Die Bevölkerungsverteilung (Stand 2008) gliedert sich wie folgt:
- Artà (Stadt): 6.406 Einwohner
- Colònia de Sant Pere: 483 Einwohner
- Urbanització Montferrutx: 114 Einwohner
- Urbanització Betlem: 51 Einwohner
- Urbanització Sant Pere: 34 Einwohner
- Urbanització s'Estanyol: 25 Einwohner
Es ist diese einzigartige Symbiose aus schützenden Bergen und strategischer Küstennähe, die nicht nur den Charakter Artàs formte, sondern auch die Bühne für eine über dreitausendjährige Siedlungsgeschichte bereitete – von prähistorischen Befestigungen bis zu mittelalterlichen Wehrkirchen.
2. Kulturelles Erbe: Von prähistorischen Wurzeln bis zur Künstlerstadt
Die physische Landschaft Artàs ist zugleich eine chronologische. Jedes Monument – von der zyklopischen Mauer von Ses Païsses bis zum neoklassizistischen Kirchenbau auf dem Kalvarienberg – repräsentiert eine Schicht soziokultureller Evolution. Diese sichtbare Kontinuität ist kein passives Erbe; sie ist der aktive Kern, aus dem die Stadt ihre Identität als authentische Bewahrerin mallorquinischer Geschichte schöpft und ihre Anziehungskraft auf ein kultur-affines Publikum begründet.
2.1. Wahrzeichen auf dem Kalvarienberg: Santuari de Sant Salvador
Das dominierende Wahrzeichen der Stadt ist das Ensemble aus der Wallfahrtskirche Santuari de Sant Salvador und der sie umgebenden mittelalterlichen Festungsmauer (Almudaina d'Artà). Während die imposanten, einen Meter dicken Mauern aus dem 14. Jahrhundert stammen und einst dem Schutz vor Piraten dienten, wurde die heutige neoklassizistische Kirche erst 1832 errichtet. Der Aufstieg über die von Zypressen gesäumte Kalvarientreppe mit ihren 180 Stufen verbindet die unterhalb gelegene Pfarrkirche mit dem Santuari und belohnt Besucher mit einem atemberaubenden Panoramablick über die Dächer der Altstadt, die hügelige Landschaft und die ferne Küstenlinie.
2.2. Gotische Pracht im Tal: Pfarrkirche Transfiguració del Senyor
Am Fuße des Kalvarienbergs steht die Pfarrkirche Transfiguració del Senyor, ein architektonisches Juwel der Spätgotik. Ihr Bau begann 1573 und zog sich über Jahrhunderte hin. Besonders markant sind ihre imposante neogotische Fassade und die reich verzierte Rosette. Im Inneren beeindruckt die prunkvolle, kunstvoll geschnitzte mallorquinische Holzkanzel, ein herausragendes Beispiel lokaler Handwerkskunst.
2.3. Die prähistorische Dimension: Das Talaiotische Dorf Ses Païsses
Nur wenige Minuten vom Stadtzentrum entfernt liegt mit Ses Païsses eine der bedeutendsten prähistorischen Siedlungen Mallorcas. Die bronzezeitliche Stätte wurde um 850 v. Chr. gegründet und ist ein faszinierendes Zeugnis der Talaiot-Kultur. Zu den Schlüsselmerkmalen gehören der zentrale Wachtturm (Talaiot), die massive zyklopische Trockensteinmauer, die die Siedlung umgibt, und das monumentale Eingangsportal.
2.4. Kulturelle Institutionen: Museen und Theater
Das kulturelle Leben Artàs wird durch mehrere wichtige Institutionen bereichert:
- Das Regionalmuseum von Artà, gegründet 1927, zeigt in seinen archäologischen Sammlungen Funde von der Vortalaiot- bis zur Römerzeit. Eine ornithologische Sammlung präsentiert die heimische Vogelwelt.
- Das herrschaftliche Haus Can Cardaix dient als Museum und beherbergt Kunstausstellungen sowie historische Alltagsgegenstände, die Einblicke in das Leben der mallorquinischen Oberschicht geben.
- Das Teatre d'Artà, 2001 eröffnet, ist ein modernes Kulturzentrum für Konzerte, Theateraufführungen und Festivals, das die kreative Szene der Stadt maßgeblich prägt.
Dieses reiche Erbe bildet den Nährboden für das lebendige Alltagsleben, das Artà heute so authentisch macht.
3. Der Puls des Lebens: Märkte, Handwerk und Gastronomie
Die Authentizität von Artà manifestiert sich am deutlichsten im alltäglichen Leben. Der wöchentliche Markt, das traditionelle Handwerk und die lokale Gastronomie schaffen gemeinsam eine lebendige und gemeinschaftsorientierte Atmosphäre, die den Ort von touristischen Enklaven unterscheidet.
3.1. Der Wochenmarkt: Das soziale und wirtschaftliche Herz
Jeden Dienstagvormittag von etwa 8 bis 13 Uhr verwandelt sich die Plaça del Conqueridor in das pulsierende Zentrum der Region. Der Wochenmarkt von Artà gilt als einer der authentischsten der Insel. Er ist Treffpunkt für Einheimische und Besucher gleichermaßen und bietet ein breites Spektrum an Waren:
- Regionale Lebensmittel wie Obst, Gemüse und mallorquinische Spezialitäten
- Traditionelles Handwerk, insbesondere Keramik und die traditionellen Llata-Korbwaren
3.2. Die Kunst der Zwergpalme: Das Handwerk der "Llata"
Die Korbflechterei, bekannt als llata, ist eines der ältesten und charakteristischsten Kunsthandwerke Mallorcas. In den traditionellen Werkstätten von Artà werden die getrockneten Blätter der heimischen Zwergpalme (Chamaerops humilis) zu kunstvollen Produkten wie Taschen, Körben und Hüten verarbeitet. Viele dieser Erzeugnisse tragen das Siegel "fet a mà" (handgemacht), ein Zeichen für Qualität und die Bewahrung einer jahrhundertealten Tradition.
3.3. Kulinarisches Profil: Regionale und ehrliche Küche
Die Gastronomie in Artà ist herzhaft, bodenständig und stark saisonal geprägt. Anstelle internationaler Ketten dominieren familiengeführte Restaurants, die mallorquinische Gerichte servieren – oft mit einer modernen Interpretation:
- Sa Gripia: Ein bei Einheimischen sehr beliebtes Restaurant, das typisch mallorquinische Gerichte mit moderner Interpretation in einem romantischen Innenhof serviert.
- Ses Cosines: Bekannt für seine hochwertigen Burger, die auch in veganen und vegetarischen Varianten angeboten werden.
- Café Parisien: Bietet spanisch-mediterrane Küche in einem liebevoll gestalteten Ambiente mit einem charmanten Innenhof.
- Sa Báscula: Direkt an die landwirtschaftliche Erzeugergemeinschaft angeschlossen, verwendet dieses Lokal ausschließlich lokale Produkte und bietet Frühstück, ein Mittagsmenü sowie hausgemachten Kuchen an.
Das Leben in Artà ist untrennbar mit der umgebenden Natur verbunden, die eine Fülle an Freizeitmöglichkeiten für Einheimische und Besucher gleichermaßen bietet.
4. Im Einklang mit der Natur: Freizeit, Aktivtourismus und Schutzgebiete
Die Natur ist für die Lebensqualität und das touristische Angebot von Artà von zentraler Bedeutung. Die einzigartige Kombination aus geschützten Naturparks, naturbelassenen Stränden und gezielten Infrastrukturprojekten wie der "Via Verde" schafft ein Paradies für Aktivurlauber und Erholungssuchende, weitab vom Massentourismus.
4.1. Wandern und Entdecken: Der Naturpark der Halbinsel Llevant
Der Parc Natural de la Península de Llevant ist das ökologische Herzstück der Region. Mit einer Fläche von 1.671 Hektar ist er Teil des europäischen Natura 2000 Netzwerks und bietet einer vielfältigen Flora und Fauna Schutz. Gut ausgeschilderte Wanderwege führen durch eine abwechslungsreiche Landschaft aus kargen Hügeln, schroffen Felsen und einsamen Buchten. Beliebte Ziele für Wanderer sind die abgelegene Einsiedelei Ermita de Betlem und der eindrucksvolle Aussichtspunkt am Cap de Ferrutx.
4.2. Radfahren auf alten Schienen: Die "Via Verde"
Die Via Verde (Grüner Weg) ist eine zur Rad-, Reit- und Wanderroute umgebaute ehemalige Bahntrasse. Auf einer Länge von rund 29-30 Kilometern verbindet sie Manacor mit Artà. Die autofreie Strecke führt durch sanfte Hügel, Felder und Olivenhaine und ist ideal für gemütliche Touren.
4.3. Unberührte Küsten: Die Naturstrände von Artà
Obwohl Artà im Landesinneren liegt, sind einige der schönsten Naturstrände Mallorcas schnell erreichbar. Diese zeichnen sich durch ihre unberührte Schönheit aus:
- Cala Torta: Eine wilde, naturbelassene Bucht mit feinem Sand und türkisfarbenem Wasser, die auch bei FKK-Anhängern beliebt ist.
- Cala Mitjana: Eine abgeschiedene und ruhige Bucht, eingebettet in eine unberührte Hügellandschaft.
- Cala Mesquida: Ein weitläufiger Strand, der durch seine beeindruckende Dünenlandschaft bekannt ist.
Hinweis: Die Zufahrt zu Cala Torta und Cala Mitjana ist ein unbefestigter, oft holpriger Weg, der Vorsicht erfordert. An diesen Stränden können zudem starke Strömungen auftreten.
4.4. Einblicke in die Erdgeschichte: Die Höhlen von Artà
Die Coves d'Artà sind eine der beeindruckendsten Tropfsteinhöhlenformationen der Insel. Der Besuch ist ausschließlich im Rahmen einer 35- bis 40-minütigen Führung möglich. Die Höhlen sind jedoch mehr als nur eine Touristenattraktion: Sie sind ein wichtiges Archiv der Erdgeschichte. Geologische Ablagerungen im Inneren ermöglichen es Forschern, den Meeresspiegel während des Pliozäns zu rekonstruieren. Diese Daten sind von entscheidender Bedeutung für die Kalibrierung moderner Klimamodelle und das Verständnis des zukünftigen Meeresspiegelanstiegs.
Die Menschen, die diese einzigartige Umgebung bewohnen, prägen das soziale Gefüge der Gemeinde und stehen im Mittelpunkt des nächsten Kapitels.
5. Das soziale Gefüge: Demografie und Gemeinschaftsleben
Die Analyse der demografischen Struktur ist unerlässlich, um die soziale Dynamik und die zukünftigen Herausforderungen von Artà zu verstehen. Die Entwicklung von Bevölkerungswachstum, Altersstruktur und Herkunft zeichnet das Bild einer lebendigen und sich wandelnden Gemeinschaft.
5.1. Bevölkerungsentwicklung und -dichte
Artà verzeichnet ein stetiges Bevölkerungswachstum. Zählte die Gemeinde im Jahr 2018 noch 7.671 Einwohner, so stieg diese Zahl bis 2024 auf 8.387 an. Trotz dieses Wachstums bleibt die Bevölkerungsdichte vergleichsweise gering. Mit 54,93 Einwohnern pro Quadratkilometer (Stand 2018) liegt Artà weit unter dem Durchschnitt von Mallorca (242,95 Einw./km²) und den Balearen insgesamt (227,07 Einw./km²). Dies unterstreicht den ländlichen und weitläufigen Charakter der Gemeinde.
5.2. Altersstruktur und demografische Indizes
Die Alterspyramide von 2018 zeigt eine "Zwiebelform", die typisch für eine reife Gesellschaft ist. Eine sinkende Geburtenrate und eine alternde Bevölkerung führen dazu, dass der Anteil der über 65-Jährigen (18,5 %) den der unter 16-Jährigen (16,6 %) übersteigt. Der Index der Überalterung, der das Verhältnis von älteren zu jungen Menschen misst, liegt in Artà mit 111 älteren pro 100 jungen Menschen ebenfalls über dem mallorquinischen Durchschnitt, was auf zukünftige Herausforderungen im Bereich der Gesundheits- und Sozialversorgung hindeutet.
5.3. Eine internationale Gemeinschaft
Artà ist eine kosmopolitische Gemeinde. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der ausländischen Bevölkerung 18,84 %, was 1.445 Personen entsprach. Die Herkunft dieser internationalen Gemeinschaft ist divers:
- Fast die Hälfte stammt aus der EU-15, wobei Deutsche die größte Gruppe bilden.
- Ein signifikanter Anteil kommt aus Südamerika, insbesondere aus Ecuador und Bolivien.
- Die drittgrößte Gruppe sind Menschen aus Afrika, hauptsächlich aus Marokko.
5.4. Feste und Traditionen als Kitt der Gemeinschaft
In einer Gemeinschaft, die sich durch zunehmendes Alter und wachsende internationale Vielfalt auszeichnet, fungieren die tief verwurzelten Feste und Traditionen als wesentlicher sozialer Kitt, der Generationen und Nationalitäten verbindet und die kollektive Identität Artàs jährlich erneuert. Allen voran die Fiesta San Antonio am 16. und 17. Januar, das volkstümlichste und verbindendste Fest der Gemeinde. An diesen Tagen ziehen tanzende Dämonen (dimonis) durch die Straßen, und am Abend versammelt sich die gesamte Bevölkerung um große Freudenfeuer (Correfocs), um zu singen und zu feiern.
Weitere wichtige traditionelle Feste sind:
- Die Karwoche mit der eindrucksvollen Kreuzabnahme am Karfreitag auf dem Friedhof von Sant Salvador.
- San Antonio de Padua am 13. Juni, bei dem Kinder traditionelle Tänze aufführen.
- Das Patronatsfest San Salvador in der ersten Augustwoche, das mit zahlreichen Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen gefeiert wird.
Von der Gemeinschaft und ihren Traditionen führt der Weg zu den konkreten administrativen Rahmenbedingungen, die das tägliche Leben in Artà regeln.
6. Praktischer Leitfaden: Verwaltung und Infrastruktur
Funktionierende administrative Strukturen und Dienstleistungen sind das Rückgrat des täglichen Lebens der Einwohner. Die wirtschaftliche Prosperität, die sich in einem hohen Pro-Kopf-Einkommen zeigt, ist untrennbar mit einem Immobilienmarkt verbunden, der von Zweitwohnsitzen geprägt ist. Dies schafft eine ökonomische Stabilität für Eigentümer, während der Arbeitsmarkt für die ansässige Bevölkerung stark von saisonalen Zyklen abhängig bleibt – ein Spannungsfeld, das die kommunale Verwaltung navigieren muss.
6.1. Kommunale Verwaltung und digitale Dienste
Das Rathaus (Ajuntament d'Artà) stellt moderne digitale Dienste zur Verfügung, um den Bürgern den Zugang zur Verwaltung zu erleichtern. Über die Oficina Virtual d'Atenció al Ciutadà (OVAC) und die Seu Electrònica können Bürger online auf ihre persönliche Carpeta Ciutadana (Bürgermappe) zugreifen und diverse Verwaltungsvorgänge abwickeln.
6.2. Steuerverwaltung
Seit dem 3. Januar 2022 hat die Gemeinde Artà die Einziehung von Steuern und anderen öffentlichen Abgaben an die regionale Steuerbehörde der Balearen (Agència Tributària de les Illes Balears - ATIB) delegiert. Diese Zentralisierung dient der Effizienzsteigerung. Für Bürgerangelegenheiten steht eine ATIB-Niederlassung direkt in Artà zur Verfügung:
- Adresse: Plaça de l'Ajuntament, 1, 07570 Artà
6.3. Wirtschaftliches Umfeld und Arbeitsmarkt
Artà gehört zu den wirtschaftlich prosperierenden Gemeinden Mallorcas. Laut Daten des IBESTAT aus dem Jahr 2015 verfügte die Gemeinde über ein überdurchschnittlich hohes verfügbares Bruttoeinkommen pro Kopf, das mehr als 5 % über dem balearischen Durchschnitt lag.
Der Arbeitsmarkt ist jedoch stark saisonal geprägt, was sich in den Arbeitslosenzahlen widerspiegelt, die im Winter tendenziell ansteigen. Daten von August 2019 zeigen, dass temporäre Verträge mit 70,9 % den Arbeitsmarkt dominieren, ein klares Indiz für die Abhängigkeit vom Tourismussektor.
6.4. Wohnsituation und schwimmende Bevölkerung
Die Wohnsituation ist durch einen hohen Anteil an Zweitwohnsitzen geprägt. Daten aus dem Zensus von 2011 belegen, dass der Anteil der Nicht-Hauptwohnsitze (Zweitwohnungen und leerstehende Immobilien) bei 33,9 % liegt.
Zusätzlich führt der Tourismus zu einer signifikanten "schwimmenden Bevölkerung" während der Sommermonate. Basierend auf 2.060 registrierten touristischen Plätzen (453 in Hotels und 1.607 in Ferienvermietungen) kann die Bevölkerung im Sommer potenziell um 26,8 % anwachsen.
Fazit / Nächste Schritte
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Artà seine Attraktivität aus der gelungenen Synthese von bewahrtem Erbe, intakter Natur und einer lebendigen, internationalen Gemeinschaft schöpft und sich damit als ein idealer Ort zum Leben, Ankommen und Wohlfühlen positioniert.
Beratung anfragen – wir teilen unsere Erfahrungen und helfen bei den Behördengängen.

Unsere Erfahrung aus der Praxis
Wir haben es selbst durchgemacht
Hallo, wir sind Steve Baka und Dani. 2023 sind wir mit unseren drei Kindern nach Mallorca ausgewandert – nach Artà, im authentischen Nordosten der Insel.
Was wir damals nicht wussten: Eine Auswanderung nach Mallorca ist mehr als nur ein Umzug. Es ist ein Marathon aus Behördengängen, Formularen, Anmeldungen und bürokratischen Hürden – und wir haben alles selbst organisiert, ohne externe Unterstützung.
Was wir uns damals gewünscht hätten: Jemanden an unserer Seite, der uns durch die Bürokratie führt, der weiß, welche Dokumente wirklich gebraucht werden, und der uns die versteckten Fallstricke zeigt, bevor wir in sie hineintappen.
Warum wir die richtigen Ansprechpartner sind
Wir (Steve Baka, Familie mit drei Kindern) sind 2023 nach Artà gezogen und haben alles selbst organisiert: NIE, Empadronamiento, Residencia, Schul- und Sprachkurs-Anmeldung, Krankenversicherung und Arztsuche, Gestoría, Gewerbeanmeldung, Homologación. Aus dieser Praxis kennen wir die Stolpersteine und zeigen, was real funktioniert.
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